01. März 2022
Der Krieg in der Ukraine brannte den Wasserbauern des 1. Lehrjahrs sprichwörtlich unter den Nägeln. Jugendoffizier Norman Sehmisch griff die Sorgen der Berufsschüler auf und rollte den Konflikte um die europäische Kornkammer historisch auf. Er verwies auf den Holodomor - die sowjetische Zwangskollektivierung der Landwirtschaft, in deren Folge Millionen Ukrainer in den frühen 1930er Jahren verhungerten -, der Deportation der Krimtataren unter Stalin, dem Schicksal der Sowjetrepublik im Kalten Krieg und der Unabhängigkeit 1991 nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Die Schüler waren so in der Lage, die Kränkungen aus dem Abstieg der ehemaligen Supermacht nachzuvollziehen, dessen Wunden Wladimir Putin nun mit einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg heilen will. Überlagert wird dieser Konflikt um die Ostausdehnung des Nordatlantischen Verteidigungsbündnisses durch den hohen Anteil ethnischer Russen im Osten der Ukraine, deren Separatismus Putin als Legitimation dient. Die Schüler diskutierten mit dem Hauptmann der Bundeswehr die Rolle der deutschen Armee und mögliche Lösungsstrategien. Sie äußerten die Hoffnung auf eine friedliche Lösung eines Krieges, der seit der Krimbesetzung längst schon - medial unterbelichtet - im Gange war. Für alle Beteiligten eine lehrreiche Wiso-Stunde.
Autor: Dr. Christian Schwießelmann
OSZ Technik Teltow, Potsdamer Straße 4, 14513 Teltow
Telefon: 03328 35070, Telefax: 03328 350717, E-Mail: